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Kunstmuseum Winterthur:

Vallotton – La charrette

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Félix Vallotton, La charrette, 1911

Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Foto: Reto Pedrini

1909 tauchte in Vallottons Werk eine neue Form der Landschaftsmalerei auf, die von ihm selbst sogenannten paysages composés, also komponierte Landschaften. Damit bezieht er sich auf eine Tradition innerhalb der Landschaftsmalerei, zu der die klassischen Gattungen der paysage historique und der paysage héroique gehören. Mit der komponierten Landschaft ist gemeint, dass er das Dargestellte nicht nach der Natur, an Ort und Stelle im Freien gemalt hat, sondern nach der Erinnerung oder nach Skizzen in seinem Atelier. Damit unterscheidet er sich grundlegend von den Impressionisten, die eben gerade das Flüchtige der Situation, das momentane Licht und die Stimmung einfangen wollen. Vallotton hingegen suchte eher die Synthese, das Zeitlose.

Die meisten seiner paysages composés gehen auf Eindrücke zurück, die er während seiner Reisen in die Normandie und in den Süden Frankreichs gemacht hatte, jedoch erst Tage, Wochen oder Monate später in seinem Pariser Studio ausführte. Vor Ort hatte er zahlreiche Skizzen mit Bleistift ausgeführt und schuf sich so einen Vorrat an Bildern, Ideen und Gegenden, die er dann später zu eigenen Kreationen, eben Kompositionen, zusammenfügte.

Vallotton arbeitete dabei meistens, so auch in La charette von 1911, mit grossen Flächen, die er einander gegenüberstellte. Hier sind es die Grüntöne, die von Licht und Schatten gezeichnet werden. Die Bäume sind summarisch gehalten, es scheint, als hätte er unzählig viele von ihnen in diese wenigen zusammengefasst. Die grosse Himmelsfläche kontrastiert mit der wuchtigen dunklen Schattenzone rechts. Dynamik geht von der Diagonalen des Weges aus, und der kleine, titelgebende Wagen in der Bildmitte gibt eine feine narrative Note, die zum Nachdenken und Spekulieren verleiten mag.